Die Gemeinde am km 11
Etwas ausserhalb der salvadorianischen Hauptstadt San Salvador, am km 11 der alten Bahnlinie drängen sich unter der brütenden Tropensonne dicht an dicht Hütten aus Wellblech, Pappe und Holzresten. Mehrmals am Tag donnert ein monstruöser alter Personenzug haarscharf zwischen den Menschen und ihren Behausungen hindurch. Dank der rechtskonservativen Politik der regierenden ARENA-Partei haben die Menschen nur sehr eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem des Landes, verfügen nur unzureichend über Strom und über Wasser nur durch lange Wege mit Kübeln. Die öffentlichen Schulen in der Nähe sind übervoll und inzwischen auch nicht mehr kostenlos. Die Arbeitslosigkeit in El Salvador beträgt schätzungsweise 50%, Tendenz steigend. In den Weltmarktfabriken, den sog. maquiladoras, die vor allem die jungen Frauen unter unmenschlichen Bedingungen zur Kleiderproduktion (z.B. Adidas) anstellen, werden etwa 3,00 US$ am Tag gezahlt. Doch auch an diese Jobs kommt nicht jeder heran. So leben die Menschen an der Bahnschiene von Drogenhandel und Prostitution, von Gelegenheitsgeschäften und der Hoffnung auf den Gott der Liebe und des Lebens. Und genau hier befindet sich die kleine lutherische Kirchengemeinde „Apóstoles de Cristo“.
Die Hütten an der Bahnschiene
Der Zug passiert die Hütten
Der Zug
Vanessa und ihre Oma bereiten Tortillas über offenem
Feuer
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